BESCHLUSS
Beschluss der Vollversammlung des Diözesanrates am 11. November 2000
"Christus der Herr hat eine einige und einzige Kirche gegründet. (...) Eine (solche) Spaltung widerspricht (aber) ganz offenbar dem Willen Christi, sie ist ein Ärgernis für die Welt und ein Schaden für die heilige Sache der Verkündigung des Evangeliums vor allen Geschöpfen. (Vatikanum II, Ökumenismus-Dekret)
Der erste bundesweite Ökumenische Kirchentag vom 28. Mai bis zum 1. Juni 2003 in Berlin, der von evangelischer und katholischer Kirche gemeinsam getragen wird, ist Zeichen und Zeugnis gemeinsamen Glaubens und Ausdruck des Willens gemeinsamen Handelns. Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin äußert seine Freude darüber, dass der Ökumenische Kirchentag in Berlin stattfindet. Wir hoffen, dass er die christlichen Gemeinschaften im Zeugnis zusammenführt und das gemeinsame Zeugnis für das Wohl der Welt sichtbar macht.
Zur ökumenischen Zusammenarbeit und zum Zusammenleben in ökumenischer Vielfalt hat das Diözesane Pastoralforum im Erzbistum Berlin wichtige Aussagen gemacht. Der Diözesanrat verpflichtet sich, in seiner gesamten Arbeit ökumenisch zu beten, zu denken und zu handeln. Dazu gehören die regelmäßige Einladung von Partnerinnen und Partnern aus der Ökumene zu den Vollversammlungen sowie Mut machende Sachstandsberichte zur Ökumene bei den Vollversammlungen durch den Geschäftsführenden Ausschuss. Der Diözesanrat wird zu einem ökumenischen Erfahrungsaustausch auf breiter Basis einladen, um die Umsetzung des Ökumenepapiers des Diözesanen Pastoralforums im Auge zu behalten, Ermutigung wirken zu lassen sowie Anregungen und Hilfestellungen für die Ökumene vor Ort zu geben.
Der Diözesanrat bittet Pfarreien, Dekanate und Verbände darum, dem Ökumenischen Kirchentag schon jetzt Aufmerksamkeit zu widmen und ihn mit Engagement und Aufgeschlossenheit mit vorzubereiten.
Insbesondere bittet der Diözesanrat,
- alle guten Gelegenheiten zu nutzen, Kontakt mit evangelischen Gemeinden, Initiativen und Institutionen aufzunehmen, um sich besser kennenzulernen,
- sich mit unterschiedlichen Traditionen und Ausdrucksformen bekannt zu machen,
- gemeinsam die Heilige Schrift zu lesen,
- gemeinsam zu beten und Gottesdienste zu feiern,
- gemeinsam zu handeln,
- die Empfehlungen des Diözesanen Pastoralforums zur Ökumene umzusetzen.
Auf diesen Kirchentag richten sich viele Hoffnungen der Christen. Hierzu gehört die ehrliche Sehnsucht nach eucharistischer Gastfreundschaft und nach dem gemeinsamen Abendmahl. Wir teilen diese Sehnsucht nach der Einheit am Tisch des Herrn und bitten alle Verantwortlichen, sich intensiv um die Einheit zu bemühen.
Auch wenn das gemeinsame Abendmahl bis 2003 nicht möglich sein sollte, wird der Ökumenische Kirchentag ein wichtiges gemeinsames Erlebnis für die Christen in unserem Lande, ein Anstoß zu weiterer Suche nach Einheit und ein Zeichen für viele sein.
Im Vertrauen auf das Wirken des Heiligen Geistes lädt der Diözesanrat ein, der Verkündigung des Evangeliums wegen gemeinsam und verbindlich Schritte christlichen Handelns zu gehen.