Jahresbericht 2006/2007 des Vorstandes
des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Berlin
Der Bericht umfasst den Zeitraum vom April 2006 bis März 2007.
1. Vollversammlungen
Die Vollversammlung des Diözesanrates am 19./20. Mai 2006 wurde in der Diakonischen Akademie Deutschland in Berlin-Pankow durchgeführt. Thematischer Schwerpunkt war die Frage: Was machen wir mit unseren Kirchen? – Überlegungen zur (Um-)Nutzung von Kirchen. Unter der Moderation von Frau Dr. Claudia Nothelle vom ARD-Hauptstadtstudio diskutierten diese Frage der Berliner Architekt und Theologe Marcus Nitschke, der Brandenburger Denkmalschützer Dr. Thomas Drachenberg sowie der Liturgiewissenschaftler Dr. Walter Zahner aus Regensburg, Mitautor der Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz zur Umnutzung von Kirchen. Im Hinblick auf das Ökumenische Stadtkirchenfest am 9. September 2006 verabschiedete die Vollversammlung den vom Sachausschuss „Ökumene und interreligiöser Dialog“ vorgelegten Beschluss „Ermutigung zur Ökumene“. Außerdem wurde eine vom Sachausschuss „Bildung und Schule“ erarbeitete „Stellungnahme des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Berlin zur Einführung des Faches Ethik an den öffentlichen Schulen im Land Berlin“ verabschiedet sowie der Beschluss „Aktion: Zwangsprostitution verhindern – Perspektiven für Frauen schaffen“, der durch den Sachausschuss „Frauen und Geschlechterverhältnisse“ eingebracht wurde. Der Sachausschuss „Generationen, Familie und andere Lebensformen“ stellte das Plakat „Kinder tun gut – Nur Mut!“ der gleichnamigen Aktion vor, mit der die Pfarrgemeinden im Erzbistum Berlin für die Beachtung der Anliegen von Familien sensibilisiert werden sollen.
Die Vollversammlung am 18. November 2006 im Haus Helene Weber (ehemals Frauenbundhaus) in Berlin-Charlottenburg hatte den thematischen Schwerpunkt „Patientenautonomie und würdevolles Sterben“. Dr. Axel Bohmeyer vom Berliner Institut für christliche Ethik und Politik (ICEP), Prof. Dr. Thomas Poralla vom St. Joseph-Krankenhaus in Berlin-Tempelhof und Hans-Jürgen van Schewick, Bundesrichter und Vorsitzender des Diözesanrates, diskutierten dieses Thema aus moraltheologischer, medizinischer und juristischer Sicht. Die Vollversammlung beschloss nach engagierter Diskussion, die Thematik in einem einzurichtenden Ad-hoc-Ausschuss „Patientenautonomie“ weiter zu behandeln. Kardinal Sterzinsky besuchte die Vollversammlung und stand zum Gespräch zur Verfügung zum Thema: „Plan 2009 – Zwischenbilanz: Bleibt bei allem finanziellen Spardruck das Ziel der pastoralen Erneuerung im Blick?“ Außerdem wurde die Vollversammlung durch Frau Hansmann informiert über das Ergebnis der Umfrage unter den Pfarrgemeinderäten und den Mitgliedern der Vollversammlung zur Rezeption des Beschlusses der Vollversammlung vom 5. November 2005: „Aufgabe von Kirche heute: Not wahrnehmen, Weggemeinschaft zur Linderung und Überwindung von Not anbieten“. Frau Keseberg-Alt stellte einen konkreten Beitrag des Caritasverbandes zur Umsetzung des Beschlusses vor.
2. Geschäftsführender Ausschuss
Der Geschäftsführende Ausschuss hat im Berichtszeitraum dreimal getagt. Durchgängiger Punkt der Beratungen im Geschäftsführenden Ausschuss waren die Vorbereitungen der Vollversammlungen am 18. November 2006 und am 24. März 2007. Der Bericht aus dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und die Berichte aus den Sachausschüssen gehörten zu den ständigen Berichtspunkten.
Im Mittelpunkt der Beratungen der Sitzung am 26. September 2006 standen Fragen zum Stand der Umsetzung des Sanierungsplans 2009 im Erzbistum Berlin, ein Rückblick auf das Ökumenische Stadtkirchenfest 2006 sowie die Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz zu Donum Vitae vom 20. Juni 2006. Die Sitzung am 12. Dezember 2006 befasste sich schwerpunktmäßig mit den Perspektiven der Sachausschussarbeit. Nach intensiver Diskussion wurde ein Katalog verschiedener Veränderungsvorschläge unterbreitet. Die dritte Sitzung des Geschäftsführenden Ausschusses fand am 27. Februar 2007 statt. In dieser Sitzung wurde intensiv über die geplanten Schulgründungen in Potsdam diskutiert. Herr Manderla, Vorsitzender des Landesverbandes Berlin-Brandenburg der Katholischen Erziehergemeinschaft Deutschlands berichtete über eine von seinem Verband organisierte Veranstaltung im Bernhard-Lichtenberg-Haus am 12. Februar 2007, bei der Vertreter der Elterninitiative für die Gründung eines Opus Dei nahen Jungengymnasiums ihr Projekt vorstellen konnten. Der Geschäftsführende Ausschuss sprach sich dagegen eindeutig für die Unterstützung der Wiedererrichtung der Potsdamer Marien-Schule durch das Erzbistum Berlin aus. Eine entsprechende Pressemitteilung wurde durch den Vorsitzenden Herrn van Schewick herausgegeben.
3. Vorstand
3.1. Allgemeines
Der Vorstand ist im Berichtszeitraum zu zehn Sitzungen zusammengekommen.
3.2. Inhaltliche Beratungen im Vorstand
Ständige Beratungspunkte des Vorstandes waren die Vorbereitung der Vollversammlungen, des Geschäftsführenden Ausschusses und des Pastoralrates. Ein weiterer Themenschwerpunkt war die finanzielle und pastorale Entwicklung des Erzbistums. In der Sitzung am 21. September 2006 stand dabei besonders die Erörterung der Frage von unterschiedlichen Abfindungsregelungen bei EBO-Mitarbeitern und Mitarbeitern in den Kirchengemeinden im Mittelpunkt. Wichtige regelmäßige Beratungspunkte waren außerdem die Vorbereitung der Präsentation des Erzbistums Berlin beim 96. Deutschen Katholikentag in Saarbrücken vom 24. bis 28. Mai 2006 und die Vorbereitung des Ökumenischen Stadtkirchenfestes in Berlin am 9. September 2006 sowie der Umzug der Geschäftstelle des Diözesanrats in die Räume des Erzbischöflichen Ordinariats am 29. November 2006.
Gegen die geplante Ausstrahlung der umstrittenen Serie „Popetown“ auf dem Sender MTV hat der Vorstand des Diözesanrats im April 2006 in Briefen an den Sender MTV und die aufsichtsführende Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) als Lizenzgeber für MTV protestiert. Nach Auffassung des Vorstands bestand die Gefahr, dass diese Serie das Amt und die Person des Papstes, sowie die Katholische Kirche insgesamt der Lächerlichkeit preisgibt, verhöhnt und verunglimpft.
Im Juni 2006 hat sich der Vorstand in einem Brief an den Senator für Inneres, Dr. Erhart Körting, für das Bleiberecht der Familie Aydin eingesetzt. Herr van Schewick betonte in dem Schreiben die volle Integration der von Abschiebung bedrohten Familie in Deutschland und forderte Körting auf, „das grausame Spiel zu beenden und von seinem Gnadenrecht nach § 23 a AufenthG Gebrauch zu machen“.
Bei einem Treffen mit dem Baudezernat des EBO am 8. August 2006 stellten Vertreter des Sachausschusses „Eine Welt und Bewahrung der Schöpfung“ Verbesserungsvorschläge zur Überarbeitung der Bauordnung des Erzbistums Berlin vor, die auch bei der neuen Bauordnung Berücksichtigung fanden.
Im September 2006 wurde die vom Diözesanrat erarbeitete Arbeitshilfe zur christlich-islamischen Begegnung durch den Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg im WDL-Verlag Berlin herausgegeben.
In der Vorstandssitzung am 12. September 2006 wurde die Vorlage des Sachausschusses „Frauen und Geschlechterverhältnisse“ zum Thema Babyklappe diskutiert. Der Vorstand betonte, dass die Einrichtung der Babyklappe nur ultima ratio sein darf, die nur dann ihre volle positive Wirkung entfaltet, wenn Beratungsangebote im Umfeld geschaffen werden. Der Text ist auf der Homepage des Diözesanrats (www.dioezesanrat-berlin.de) einzusehen.
Am 30. Oktober 2006 traf der Vorstand zu einem Meinungsaustausch mit dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Dr. Gideon Joffe, zusammen. Das Gespräch diente dem Austausch über die Lage der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und des Erzbistums Berlin sowie die politische Situation im Nahen Osten. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde trat dabei für eine entschiedene Forcierung der interreligiösen Beziehungen ein: Es reiche nicht aus, dass jeweils Dialoge zwischen den einzelnen Religionen geführt würden; die Dialoge müssten in einen Trialog zwischen Juden, Christen und Muslimen münden. Die Gesprächsteilnehmer äußerten gemeinsam ihre Bestürzung über den immer wieder in neuen Formen auftretenden Antisemitismus und waren sich einig, dass alles getan werden muss, diesen Entwicklungen entgegenzutreten.
Bei einem Treffen des Vorstands mit dem Landesschulrat Herrn Pokall wurde am 7. November 2006 über die Einführung des verpflichtenden Ethik-Unterrichts und über den geplanten Modellversuch zur Einheitsschule gesprochen. Herr Pokall hofft, dass eine Kooperation zwischen Ethik-Unterricht und katholischem Religionsunterricht (RU) – analog zur schon bestehenden teilweisen Zusammenarbeit zwischen Ethik-Unterricht und evangelischem RU – möglich ist.
In einem Brief an Kardinal Sterzinsky sprach sich der Vorstand am 12. Dezember 2006 dafür aus, die Zusammenarbeit mit der „Katholischen Sonntagszeitung“ nicht weiter fortzusetzen, da sich diese zunehmend zu einem Kampfblatt mit Spaltungstendenzen entwickele. Anlass für das Schreiben war eine Kolumne des Herausgebers Dr. Voß, der die schleichende Protestantisierung der katholischen Kirche seit der „unseligen Würzburger Synode“ beklagt.
In einer Pressemitteilung und in einem Schreiben an den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Dr. Gideon Joffe, verurteilte der Vorstand am 28. Februar 2007 den feigen Anschlag auf eine jüdische Kindertagesstätte in Berlin-Charlottenburg am 25. Februar 2007. Der Vorstand bekundete ausdrücklich seine Solidarität mit allen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern im Kampf gegen alle judenfeindlichen Tendenzen.
Am 4. März 2007 nahmen Mitglieder des Vorstandes am Festgottesdienst zum 550jährigen Jubiläum des Bestehens der evangelischen Brüder-Unität im Kirchsaal der Herrnhuter Brüdergemeine in Berlin-Rixdorf teil. Der Vorsitzende des Diözesanrates sprach ein Grußwort.
Weitere Themen im Vorstand waren der Konflikt um Donum vitae, die ökumenische Zusammenarbeit, Überlegungen zu einem gemeinsamen Studientag von Landessynode der EKBO und Diözesanrat, Planungen zur Wiedereinführung der regelmäßigen Sitzungen von „Die Konferenz“ (Treffen des Vorstands mit dem Generalvikar und den Dezernenten des EBO), die Festlegung von Schwerpunkten der Sachausschüsse, die Situation im Bistum Regensburg, der Drei-Königs-Preis und der Jahresempfang des Diözesanrates.
3.3. Gespräche und regelmäßige Kontakte des Vorstandes
Mit folgenden Personen und Einrichtungen hat der Vorstand Gespräche geführt:
- Präsidium der Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO)
Schwerpunkte des Meinungsaustausches mit dem Präsidium der Landessynode waren die Umstrukturierungen im Erzbistum Berlin und der EKBO, die Diskussion des Pastoralkonzepts „Wege erwachsenen Glaubens“, die Auswirkungen auf den Religionsunterricht seit der Einführung des verpflichtenden Ethik-Unterrichts im Land Berlin und Auswertung des Ökumenischen Stadtkirchenfestes am 9. September 2006. Für die Frühjahrssynode 2007 wird die Teilnahme des Sachausschusses des Diözesanrats „Ökumene und interreligiöser Dialog“ zum Thema „Dekade zur Überwindung von Gewalt“ verbindlich vereinbart.
- Vertreter des Vorstandes haben regelmäßig an den Sitzungen der Landessynode der EKBO teilgenommen und besitzen dort auch Rederecht. Außerdem gab es z.T. intensive Kontakte zwischen den Sachausschüssen des Diözesanrats und den Synodalausschüssen der EKBO.
- Gespräch mit den benachbarten Diözesan- und Katholikenräten
Am 2. Dezember 2006 trafen sich die Vorstände der Diözesan- und Katholikenräte der Bistümer Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz, Magdeburg und Berlin zusammen mit dem Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, zu dem schon traditionellen jährlichen Austausch über die pastoralen und strukturellen Entwicklungen in den ostdeutschen Diözesen, bei dem diesmal die mitunter zahlenmäßig schwache Präsenz ostdeutscher Vertreter in den Verbänden thematisiert wurde. Weiter wurden Absprachen getroffen zur Präsentation der pastoralen Situation in Ostdeutschland bei der Rätetagung des ZdK in Schmochtitz am 23./24. Februar 2007. Zudem wurde vereinbart, beim Katholikentag in Osnabrück 2008 eine gemeinsame große Veranstaltung zu Thema „Kennt ihr meine Menschen? – Niedrigschwellige Angebote im säkularen Raum“ zu verantworten. Außerdem wollen sich die ostdeutschen Diözesen mit einem je eigenen Stand gemeinsam bei Katholikentag präsentieren.
Ständig vertreten ist der Vorstand weiterhin in der Delegiertenversammlung des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin (Herr Dr. Fey, Frau Göbel und Herr Dr. Czarnikau), im Landesausschuss des Deutschen Evangelischen Kirchentages (Frau Dr. Thunig-Nittner und Herr Streich), im Beirat des Kathedralforums (Herr Ditz), im Ökumenischen Vorbereitungsausschuss für die Interkulturelle Woche (Herr Dr. Kleinelanghorst und Herr Nitz), im Förderverein für die Kirchliche Telefonseelsorge (Frau Dr. Thunig-Nittner) sowie durch die gewählten Mitglieder im ZdK, im Pastoralrat, im Diözesanvermögensverwaltungsrat und bei den Treffen auf Bundesebene (Tagung der Vorsitzenden, der ZdK-Vertreter und der Geschäftsführer der Diözesanen Räte sowie Tagung der Geschäftsführer).
4. Einzelne Projekte
Regelmäßig arbeitete der Diözesanrat wie in den Vorjahren bei der Vorbereitung und Durchführung der Adveniat-Informationsveranstaltung sowie der Misereor-Informationsveranstaltung mit.
Die folgenden besonderen Projekte lagen im Berichtszeitraum:
- Katholikentag Saarbrücken
Vom 24. bis 28. Mai 2006 fand der 96. Deutsche Katholikentag in Saarbrücken statt. Der Diözesanrat führte in dessen Rahmen eine Podiumsveranstaltung zum Thema „Sprawiedliewosc - Gerechtigkeit, Maßstab für das neue Europa am Beispiel von Polen und Deutschland“ durch. Am Podiumsgespräch nahmen Frau Prof. Dr. Irena Lipowicz, frühere Sonderbeauftragte Botschafterin des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten für Deutsch-Polnische Beziehungen, und Frau Prof. Dr. Gesine Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, teil. Die Moderation übernahm Prof. Dr. Friedhelm Boll von der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Daneben war der Diözesanrat an der Vorbereitung des Bistumsstandes beteiligt, der in der Halle der Bistümer auf dem Messegelände des Katholikentages präsentiert wurde. Unter dem Motto „Christ sein rechts und links der Oder“ stellten vier Kooperationspartner ihre Kontakte und Projekte mit Polen vor: Evas Arche mit dem Jadwiga-Projekt für polnische Frauen in Berlin, die Ökumenische Studentenarbeit Frankfurt/Oder, die Grundschule Bernhardinum in Fürstenwalde gemeinsam mit der St. Marien-Oberschule in Berlin-Neukölln (Polnisch-Unterricht) und die Caritas-Konferenzen Deutschlands, Bistumsverband Berlin e.V. (Partnerschaft mit Stettin).
- Veranstaltung „Mit Werten führen“
In Kooperation mit dem Kathedralforum St. Hedwig und der Diözesangruppe Berlin des Bundes Katholischer Unternehmer führte der Diözesanrat am 31. Mai 2006 einen Vortrags- und Gesprächsabend zum Thema „Mit Werten führen“ durch. Als Referent stand Herr Manfred Maus, Gründer der OBI-Baumärkte-Organisation und Aufsichtsratmitglied des Fußball-WM-Organisationskomitees, zur Verfügung.
- Ökumenisches Stadtkirchenfest 2006
Am 9. September 2006 fand unter dem Motto „Auf gute Nachbarschaft“ im Zentrum Berlins zwischen St. Marienkirche und Rotem Rathaus ein Ökumenisches Stadtkirchenfest statt, an dessen Vorbereitung und Durchführung der Diözesanrat maßgeblich beteiligt war. Das Programm beinhaltete einer zentrale Bibelarbeit, mehrere Foren zu thematischen Schwerpunkten, ein buntes Nachmittagsprogramm auf einer Bühne, geistliche Musik in der St. Marienkirche, ein Kinder- und ein Jugendprogramm sowie kulturelle, thematische und kulinarische Angebote an 170 Ständen, einen großen ökumenischen Gottesdienst sowie ein Konzert der WISE GUYS im Rahmen des Abendprogramms.
- Pastoralrat
Wie in den Vorjahren hat der Diözesanrat die Beratungen im Pastoralrat intensiv mitgestaltet. Im Mittelpunkt der Sitzungen im Mai und August 2006 standen Informationen zum Stand der Umsetzung des Plans 2009 sowie die Diskussion eines Paradigmenwechsels in der Pastoral. Die Sitzung im November 2006 befasste sich schwerpunktmäßig mit der Außenwahrnehmung von Kirche. Das einführende Referat hielt Herr Norbert Zonker, Redaktionsleiter KNA Berlin. Die Klausurtagung des Pastoralrats am 26./27. Januar 2007 beschäftigte sich mit den Auswirkungen der demographischen Entwicklungen in Berlin, Brandenburg und Vorpommern auf die Katholische Kirche im Erzbistum Berlin. Herr Klaus Hoffmann, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, stellte faktenreich dar, dass unter demographischen Gesichtspunkten die katholische Kirche im Erzbistum Berlin ein Auslaufmodell darstellt. Im zweiten Teil der Klausurtagung wurden Perspektiven und alternative Orte kirchliche Jugendarbeit diskutiert.
- Interkulturelle Woche in Berlin
Die Interkulturelle Woche, an deren Vorbereitung sich der Diözesanrat wie in den Vorjahren aktiv beteiligte, wurde für die Stadt Berlin am 20. September 2006 mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche in Charlottenburg eröffnet. Besonders zwei Veranstaltungen innerhalb der Interkulturellen Woche wurden mit Unterstützung des Diözesanrates vorbereitet und durchgeführt: die Podiumsdiskussion „Alter kennt keine Grenzen – Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe in Berlin“ am 25. September 2006 (in Kooperation mit dem Migrationsdienst des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin) und die Veranstaltung „Weißt du, was ich glaube? Quiz der Religionen“ am 27. September 2006 (als Veranstaltung des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses Berlin für die Interkulturelle Woche, in dem der Diözesanrat mitarbeitet).
- Ökumenischer Erfahrungsaustausch / Treffen der Ökumenebeauftragten
Im Gemeindezentrum der Pfarrgemeinde St. Ludwig in Berlin-Wilmersdorf führte der Diözesanrat am 25. November 2006 wie im Vorjahr ein Treffen der Ökumenebeauftragten sowie der Mitglieder von Ökumene-Ausschüssen der Pfarrgemeinderäte, Verbände, Initiativen und Geistlichen Gemeinschaften durch. Zum ersten Mal lud der Diözesanrat zu diesem Treffen gemeinsam mit dem Konvent der Kirchenkreis-Beauftragten für Ökumene und Weltmission im Sprengel Berlin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) ein. Im Mittelpunkt dieser Begegnung stand der ökumenische Erfahrungsaustausch. Den Ablauf des Tages bestimmten Erfahrungsberichte aus verschiedenen Bereichen der ökumenischen Arbeit, ein Impulsreferat zum Thema „Ermutigung zu konkreten und verbindlichen Schritten in der Ökumene vor Ort“, die Vermittlung aktueller Informationen sowie ein Austausch in Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen. Ein Folgetreffen ist für 10. November 2007 geplant.
- Ökumenischer Umweltpreis
Der Ökumenische Umweltpreis der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und des Erzbistums Berlin, eine bundesweit einmalige Auszeichnung, wurde im Jahr 2006 zum achten Mal vergeben. Der Diözesanrat hat wiederum bei der Vorbereitung mitgewirkt. Die Preisverleihung fand am 6. Dezember 2006 im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Schönow-Buschgraben durch Frau Petra Gothe, Vorsitzende des Haushaltsausschusses der Landessynode der EKBO, und Schwester Michaela Bank, Mitglied des Diözesanvermögensverwaltungsrates im Erzbistum Berlin, statt. Die Hauptpreise erhielten die Schulgarten-Arbeitsgemeinschaft am Katholischen Gymnasium Bernhardinum Fürstenwalde/Spree, die evangelische Kirchengemeinde Schönow-Buschgraben mit dem Projekt "Bäume gegen CO²" und die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V.
- Impuls „Ostern feiern im Bewusstsein der Ökumene mit den orthodoxen Christen“
Der Diözesanrat hat das gemeinsame Osterdatum von Ost- und Westkirche im Jahr 2007 zum Anlass genommen, einen Impuls in die Gemeinden zu geben, der den Blick auf die orthodoxen Kirchen lenkt und zur Ökumene mit ihnen ermutigt. Der Impuls enthält sowohl kurze Informationen zu den orthodoxen Kirchen, zu den Hintergründen für die Berechnungen des Osterdatums und zur Feier des Osterfestes in orthodoxer Tradition als auch Gebete und Texte für den Gebrauch im Gottesdienst sowie Literaturhinweise. Außerdem wird besonders auf den vom Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg gemeinsam mit dem Internationalen Konvent Christlicher Gemeinden geplanten ökumenischen Ostergottesdienst in der Rosenkranzbasilika Berlin-Steglitz am Ostermontag 2007 hingewiesen.
- Interreligiöser Dialog
Gemeinsam mit den örtlichen Kirchengemeinden und dem Afrika Center Berlin lud der Diözesanrat am 3. Juni 2006 zu einem interreligiösen Friedensgebet unter dem Leitwort „Der Geist führt zu einem Zusammenleben in Gerechtigkeit“ ein. Ort der im Rahmen des Karnevals der Kulturen durchgeführten Veranstaltung war die evangelische Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg.
Bei einem vom Diözesanrat in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin durchgeführten Vortrags- und Gesprächsabend zum Thema „Kibbuz - Modell, Entwicklung, Gegenwart und Perspektiven“ am 22. Februar 2007 referierte der Sozialwissenschaftler Dr. Mathias Lindenau.
Der Diözesanrat beteiligte sich 2007 auch mit einer eigenen Veranstaltung an der „Woche der Brüderlichkeit“. Die Veranstaltung am 14. März zum Thema "Das Miteinander von Juden und Christen in Potsdam - in der Geschichte und heute" wurde in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Potsdam und mit der Katholischen Akademie in Berlin durchgeführt. Als Referenten nahmen daran teil: Frau Dr. Ekaterina Pletneva, Vertreterin des Vorstands der Jüdischen Gemeinde Potsdam und Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Potsdam, Herr Pfarrer i. R. Dietmar Beuchel, Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Potsdam, und Herr Michael Lange, Katholischer Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Potsdam. Moderiert wurde die Diskussion vom Vorsitzenden des Sachausschusses "Ökumene und interreligiöser Dialog" des Diözesanrates, Herrn Streich.
- Jahresempfang 2007
Wie in den Vorjahren hatten Kardinal Sterzinsky und der Vorstand des Diözesanrates gemeinsam zum Jahresempfang am 19. Januar 2007 eingeladen. Die gleich bleibende Anmelde- und Teilnehmerzahl (ca. 600 Gäste) sowie die Beteilung aus Politik und Kirche sprechen für ein anhaltend hohes Interesse.
- Drei-Königs-Preis 2006
Im Rahmen des Jahresempfanges wurde der Drei-Königs-Preis 2006 verliehen. Nach dem Beschluss der Jury erhielt den Hauptpreis das Projekt „Internetradio Magdalena“ des Caritas-Kinder- und Jugendzentrums Magdalena in Berlin-Lichtenberg, das Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Migrationshintergründen zusammenführt, die gemeinsam Beiträge für das Programm des Internetradios in großer Bandbreite produzieren und dabei stetig ihre kommunikativen Fähigkeiten verbessern. Mit einem Ehrenpreis zeichnete der Diözesanrat die Kolpingjugend im Diözesanverband Berlin für die Organisation eines internationalen Workcamps in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück aus.
- Tag der Weltkirche
Gemeinsam mit dem Erzbischöflichen Ordinariat Berlin veranstaltete der Diözesanrat am 7. Juni 2006 einen Tag der Weltkirche zum Thema „China“. Dabei referierten Herr Michael Ragg, Pressesprecher von Kirche in Not/Ostpriesterhilfe Deutschland e.V., zum Thema „Christen zwischen Aufbruch und Bedrängnis am Beispiel China“ und Herr Dirk Pleiter von amnesty international zum Thema „Menschenrechtssituation in China“. Darüber hinaus wurden bei der Veranstaltung Kampagnen gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 vorgestellt.
- Deutsch-Polnische Kontakte
Vorstandsmitglieder reisten mehrfach nach Polen, um an Veranstaltungen teilzunehmen und die bestehenden Kontakte, insbesondere zur Civitas Christiana, zu pflegen.
5. Geschäftsstelle
Am 29. November 2006 ist die Geschäftstelle des Diözesanrats in die Räume des Erzbischöflichen Ordinariats Berlin (EBO) in der Niederwallstraße 8-9, 10117 Berlin umgezogen. Die Sitzungen des Vorstands, des Geschäftsführenden Ausschusses und der Sachausschüsse finden seither ebenfalls im EBO statt.
Frau Martina Kolodziejski, deren befristeter Dienstvertrag zum 31. Dezember 2006 endete, ist mit Wirkung vom 1. Januar 2007 als Sekretärin der Geschäftsstelle mit einem Beschäftigungsumfang von 50% unbefristet weiterbeschäftigt.