BESCHLUSS
Präambel
„Der globale Klimawandel ist bereits Realität. Die Menschen spüren seine Auswirkungen buchstäblich am eigenen Leib: Hitze und Dürre, Stürme und Starkniederschläge, Gletscherrückgang und Überschwemmungen, Ernteausfälle und Ausbreitung von Krankheiten. Der globale Klimawandel stellt die wohl umfassendste Gefährdung der Lebensgrundlagen der heutigen und in noch viel stärkeren Maße der kommenden Generationen sowie der außermenschlichen Natur dar. Die biologischen, sozialen und räumlichen Folgen sind deshalb eine ernste Herausforderung für die Menschheit.“ 1
Auch in unserer Region werden die Folgen des Klimawandels zunehmend sichtbar; die durchschnittliche Jahresmitteltemperatur steigt und extreme Wetterphänomene wie heftige Stürme, große Trockenheit und starker Regen treten vermehrt auf. „Wir Christinnen und Christen sind durch den anthropogenen Klimawandel in besonderer Weise herausgefordert. Als Ebenbilder Gottes sind wir von unserem Schöpfer in die Verantwortung gerufen, Gottes gute Schöpfung zu bewahren und zu bebauen, zu besorgen und zu behüten (Gen 2,15). Wir Christinnen und Christen müssen uns unserer Verantwortung vor Gott und den Menschen für einen treuhänderischen Umgang mit der Schöpfung bewusst sein.“ 2
Klimabewusstes Handeln fängt im Haushalt jeder und jedes Einzelnen an und betrifft regionale, nationale und globale Politik. Dies umfasst die Energiewirtschaft, das Bauwesen, die Verkehrspolitik, die Agrar-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie die Bildungspolitik und die Entwicklungshilfe. Um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen, ist auf allen Ebenen eine sofortige und aktive Klimaschutzpolitik erforderlich.
Die Vollversammlung des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Berlin ist sich der Verantwortung für die Erhaltung der Schöpfung bewusst. Als Kirche im Erzbistum Berlin stehen wir in der Pflicht, in allen Bereichen unseres Wirkens der Verantwortung für Gottes Schöpfung gerecht zu werden. Als Kirche in den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind wir gefordert, uns aktiv in die politische Arbeit der Landesregierungen und auf allen kommunalen Ebenen besonders im Bereich der Umweltpolitik einzumischen, diese mitzugestalten und durch unseren Lebensstil als Einzelne und als Gemeinschaft der Kirche dem Klimawandel entgegenzuarbeiten.
1 Aus: Geleitwort von Kardinal Lehmann in „Die deutschen Bischöfe – Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen / Kommission Weltkirche Nr. 29“: Der Klimawandel: Brennpunkt globaler, intergenerationeller und ökologischer Gerechtigkeit, 2. aktualisierte Auflage 2007
2 Schöpfungsverantwortung wahrnehmen – jetzt handeln! Für einen nationalen und internationalen Klimaschutz. Erklärung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken vom 22.11.2008
1. Mitglieder des Diözesanrates
Wir, die Mitglieder des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Berlin,
verpflichten uns
- die Bewahrung der Schöpfung im Sinne der Charta Oecumenica3 (siehe Anlage) und der Erklärung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken vom 22.11.2008 zu den konkreten Selbstverpflichtungen für Privatpersonen4 (siehe Anlage) immer mehr zum Maßstab unseres persönlichen Handelns zu machen,
- uns für Umwelt- und Klimaschutz im Sinne dieses Beschlusses in unseren Gemeinden, Gruppen, Verbänden und Einrichtungen einzusetzen,
- aus unserer christlichen Überzeugung von Gesellschaft und Politik konsequentes Handeln beim Umwelt- und Klimaschutz zu fordern. Dazu laden wir in Vertiefung des bereits erreichten Konsenses unsere ökumenischen Geschwister herzlich zu einem intensiven Dialog und zum gemeinsamen nachhaltigem Handeln ein.
Kompletter Beschluss der Vollversammlung