Die Selbstorganisation des jüdischen Sports nach 1933

Vortrag im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit. Referent: Prof. Dr. Lorenz Peiffer, Sporthistoriker

Jüdische Sportlerinnen und Sportler zählen zu den Pionieren der deutschen Turn- und Sportbewegung. Bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme waren jüdische Athletinnen und Athleten in der Regel in den bürgerlichen deutschen Turn- und Sportvereinen aktiv.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten wirkte wie eine Zäsur. Innerhalb weniger Wochen und Monate schlossen die deutschen bürgerlichen Turn- und Sportvereine im vorauseilenden Gehorsam ihre jüdischen Mitglieder rigoros aus. Der deutsche Sport war Vorreiter der „Arisierung“ der deutschen Gesellschaft.

Boykottandrohungen aus den USA, England und Frankreich der Olympischen Spiele 1936 in Berlin wegen der antisemitischen und rassistischen Politik der Nationalsozialisten veranlassten die Reichssportführung, im Herbst 1933 die Gründung jüdischer Sportvereine zu genehmigen.

Innerhalb weniger Wochen gründeten sich Hunderte neue jüdische Sportvereine, die im jüdischen Alltagsleben in den Zeiten der Diskriminierung und Verfolgung eine wichtige Rolle einnehmen sollten. Nach den Ereignissen der Reichspogromnacht  gab es keinen jüdischen Sport mehr in Deutschland.

Prof. Dr. Lorenz Peiffer ist Sporthistoriker und lehrte an der Universität Hannover. Der Sport in der Zeit des Nationalsozialismus bildete einen seiner Forschungsschwerpunkte.

Ankündigung

Termin
21.03.2023, 19:30 Uhr - 21:00 Uhr
Veranstaltungsort

Heilige Familie (Prenzlauer Berg)
Wichertstr. 23
10439 Berlin (Pankow)
Tel.: (030) 445 41 50
Fax: (030) 445 41 50
kath.pfarramt(ät)heiligefamilie-berlin.de
http://www.heiligefamilie-berlin.de