Missionarische Kirche
Der Sachausschuss "Missionarisch Kirche sein" hat das Ziel, attraktive Angebote für Kirchenmitglieder zu entwickeln, die sich vom regulären Gemeindeleben kaum angesprochen fühlen, und konkrete Angebote für Suchende zu erarbeiten, die noch keinen Kontakt zur Kirche haben. Um das zu erreichen, hat der Sachausschuss zunächst damit begonnen, Projekte, Ideen und Initiativen zu sichten, an deren Beispiel sich lernen lässt, wie Kirche missionarisch sein kann. Vielleicht ist in der Übersicht auch für Sie etwas dabei, was zum Nachahmen anregt.
Erfahren Sie im folgenden Artikel mehr über die Arbeit des Sachausschusses und die wichtigsten Erkenntnisse nach der Hälfte der Amtszeit: Was braucht es vor Ort, damit missionarische Projekte gelingen können?
"Frischen Wind reinlassen. Missionarisch Kirche sein - eine erste Bilanz". Erschienen in der Broschüre "Auf dem Weg" zum Prozess "Wo Glauben Raum gewinnt", Ausgabe 2/2022.
Eistruck Paradeis
Die Citypastoral im Erzbistum Berlin tourt mit einem Eiswagen durch die Lande. Ziel ist es, mit Menschen an Orten ins Gespräch zu kommen, wo sie nicht damit rechnen, Kirche zu begegnen. Ihnen wird angeboten, über ihren Glauben, ihre Wünsche, ihre Hoffnungen, letztlich ihr Leben zu sprechen - in aller Freiheit und Offenheit. Und das mitten in ihrem Alltag und bei einer Kugel Eis.
Weihnachten für Fernstehende
Seit nun bereits 25 Jahren bietet der Erfurter Dom zu Weihnachten Angebote für Menschen an, die keine oder nur eine schwache Bindung an die Kirche haben - und das mit großem Erfolg! So kann es gelingen, die Weihnachtsbotschaft unter die Leute zu bringen, ohne sie mit einer Liturgie zu überfordern, die ihnen nicht vertraut ist.
Dialog mit Ausgetretenen und Austrittswilligen
"Wie geht es eigentlich nach dem Kirchenaustritt weiter?" Diese Frage hat sich das Labor E im Erzbistum Paderborn gestellt. Man kam zu der Überzeugung, dass die Art und Weise des Umgangs der Kirche mit Ausgetretenen neu gestaltet werden muss. Schließlich solle deutlich werden, dass dieser Schritt aufrichtig bedauert wird und die Tür für eine Rückkehr jederzeit offensteht.
Netzwerk Citykirchenprojekte
Im Netzwerk Citykirchenprojekte sind pastorale Initiativen aus Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz zusammengeschlossen. Es organisiert Fachaustausch, Vernetzung, Fortbildungen, Fachtagungen und Beratung für Projekte in der Startphase. Außerdem gibt es eine Materialbörse, in der für jeden und jede etwas dabei sein dürfte.
Pastoralkonzept Stewardship
In den USA ist freiwilliges Engagement fester Bestandteil zahlreicher Bereiche. Ob Kultur, Soziales, Gesellschaft, Sport oder auch Kirche. Menschen schenken ihre Zeit, ihre Kompetenzen und nicht selten auch Geld, um der guten Sache zu dienen. Arnd Franke, Propst der katholischen Pfarrei in Potsdam, hat dieses Phänomen wissenschaftlich untersucht vor der Frage, was die deutsche Kirche davon lernen kann.
Katholische Arbeitsstelle missionarische Pastoral
Die Katholische Arbeitsstelle für missionarische Pastoral der Deutschen Bischofskonferenz hat die Aufgabe, pastorale Transformationsprozesse in Deutschland zu unterstützen. Dazu unterhält sie u.a. eine Datenbank, in der innovative pastorale Projekte und Ideen gesammelt sind - oder aber auch eigene Projekte veröffentlicht werden können.
Hauskirchen
Ein Hauskreis bietet die Möglichkeit, in vertrauter Atmosphäre den Glauben und das Leben zu teilen: eigene Fragen, Erfahrungen, Zweifel und Interessen. Das Team von St. Christophorus in Berlin-Neukölln bietet Unterstützung an für Personen und Gruppen, die eine Hauskirche gründen möchten. Inzwischen sind so bereits elf Hauskirchen entstanden.
Suchendenpastoral
Drei Patres im "Herz Jesu Kloster" im Prenzlauer Berg haben 2013 ein Experiment begonnen: Sie sprechen Menschen, die der Kirche nicht (mehr) nahestehen mit einem besonderen Angebot an: vom Anlegen eines klösterlichen "urban garden" über Kneipengespräche bis hin zu Single-Andachten am Valentinstag. Eingeladen sind alle, unabhängig davon ob religiös oder konfessionslos.
Kirche mit Mission
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie ein zeitgemäßes missionarisches Bewusstsein aussehen kann. Entstanden ist ein Impulspapier mit theologischen Grundlegungen und praktischen Anregungen. Es hat auch zum Ziel, ein tieferes Bewusstsein dafür zu schaffen, warum Kirche das tut, was sie tut.
Videokanal der Gemeinde
In der Gemeinde St. Marien in Griesheim hat ein Gemeindereferentenpaar die Serie "Was glaubst du" auf Youtube ins Leben gerufen. Darin interviewen die beiden regelmäßig Mitglieder aus ihrer Pfarrei und stellen ihnen Fragen zum Glauben und zur Kirche. Ziel ist es, den Kontakt zu den Gemeindemitgliedern während der Pandemie nicht zu verlieren und persönliche Geschichten aus der Gemeinde nach außen zu tragen.
Kirche Piazza
Mit einer Kaffee-Ape, einer mobilen Bar auf drei Rädern, macht sich ein Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen der Evangelischen Kirche auf den Weg, um Menschen in ihrem Alltag zu begegnen und zum Gespräch einzuladen. Alles darf darin seinen Platz haben: Frust über die Kirche ablassen, Sorgen und Nöte, aber auch Freude und Hoffnungen. Und das bei einer fair gehandelten Tasse Kaffee und mitten im Alltag der Leute.
Soziale Arbeit im Pastoralen Raum
In einem hauptberuflichen Team einer Pfarrei braucht es verschiedene Kompetenzen und Perspektiven. Deshalb hat das Erzbistum Berlin in einem Pilotprojekt Sozialarbeiterinnen in Pfarreien angestellt, die gemeinsam mit dem pastoralen Personal das Leben vor Ort gestalten. Das Ergebnis: Mit ihrer Expertise sind sie eine enorme Bereicherung und gehen völlig neue Wege, mit Menschen in Kontakt zu kommen - und das mit großem Erfolg.
Ansprechpartner
Dr. Lukas Hetzelein
Referent
Telefon: +49 30 32684-204
E-Mail: lukas.hetzelein(ät)erzbistumberlin.de