Die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom hat in der ersten Sitzung im Oktober 2023 grundlegende Fragen der Kirche in der heutigen Zeit aufgegriffen. Das Generalsekretariat der Bischofssynode hat in einem Synthese-Bericht die dort behandelten Themen und die dazu entwickelten Vorschläge dargestellt. Die Bischofskonferenzen „als Bindeglied zwischen den Ortskirchen und dem Generalsekretariat“ sind nun aufgefordert, die theologische und pastorale Vertiefung der dringlichsten Fragen und Vorschläge zu fördern und auf die kirchlichen Implikationen hinzuweisen.
Der Synthese-Bericht hebt die Bedeutung der Ökumene hervor. „Diese Sitzung der Synodenversammlung wurde unter dem Zeichen der Ökumene eröffnet. … Neben Papst Franziskus (waren) zahlreiche andere Führungspersönlichkeiten und Vertreter verschiedener christlicher Gemeinschaften anwesend: ein klares und glaubwürdiges Zeichen des Willens, gemeinsam im Geist der Einheit des Glaubens und des Austauschs der Gaben zu gehen.“ Betont wird weiter, dass die Zusammenarbeit aller Christen ein grundlegendes Element sei, um sich den pastoralen Herausforderungen unserer Zeit zu stellen. „In säkularisierten Gesellschaften ermöglicht sie es, der Stimme des Evangeliums mehr Nachdruck zu verleihen, in Kontexten der Armut bringt sie die Menschen dazu, sich gemeinsam in den Dienst der Gerechtigkeit, des Friedens und der Würde der Geringsten zu stellen. Immer und überall ist sie ein grundlegendes Mittel zur Heilung der Kultur des Hasses, der Spaltung und des Krieges, die Gruppen, Völker und Nationen gegeneinander aufbringt.“
Die Bischofssynode in Rom hat vor dem Hintergrund ihrer Beratungen konkrete Vorschläge entwickelt, um den Weg zur christlichen Einheit weiterzugehen. In dem Synthese-Bericht wird u. a. der Wunsch dokumentiert, „Christen anderer Konfessionen weiterhin in die Prozesse der katholischen Synode auf allen Ebenen einzubeziehen (…)“. Vorgeschlagen wurde auch, „eine ökumenische Synode über die gemeinsame Sendung in der heutigen Welt einzuberufen“ sowie im Jahr 2025 des 1700. Jahrestages des Konzils von Nizäa – bei dem das „Bekenntnis des Glaubens, das alle Christen vereint, ausgearbeitet wurde“ – gemeinsam zu gedenken.
Wir unterstützen diese Vorschläge der Generalversammlung der Bischofssynode ausdrücklich und fordern das Erzbistum auf, dies auch in der anstehenden Stellungnahme an die Deutsche Bischofskonferenz deutlich zu machen.
Mit Papst Franziskus wissen wir: „Der Weg der Synodalität, den die katholische Kirche gerade geht, muss ökumenisch sein, genauso wie der ökumenische Weg synodal ist.“ Der Diözesanrat wird die Vorschläge aus der Bischofssynode zum Weg zur christlichen Einheit auch in seiner Arbeit in unserem Erzbistum aufgreifen und umsetzen.
Der Diözesanrat fordert die Bistumsleitung auf, die Zusammenarbeit der Christen in allen Bereichen und Gremien im Bereich des Erzbistums Berlin konkret zu stärken.
Beschluss der Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Berlin vom 2. März 2024.