Der Diözesanrat im Erzbistum Berlin begrüßt, dass die Berliner Koalitionsparteien die Einführung eines Wahlpflichtfaches Weltanschauungen/Religionen als ordentliches Lehrfach anstreben. In diesem von ausgebildeten Lehrkräften gestalteten und  vom Land gemeinsam mit den Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften verantworteten Lehrfach sollen die Schülerinnen und Schüler fachbezogene Kompetenzen in Auseinandersetzung mit den entsprechenden Religionen und Weltanschauungen erwerben.

Ein solches Angebot unterstreicht die Bedeutung von Bildung in weltanschaulichen beziehungsweise religiösen Fragen. Zugleich bildet es die an den Berliner Schulen bestehende religiöse und weltanschauliche Vielfalt ab. Ein Wahlpflichtfach Weltanschauungen/Religion ermöglicht es jungen Menschen, in der von ihnen gewählten Religion oder Weltanschauung vertiefte Kenntnisse zu erwerben, dabei auch andere Religionen und Weltanschauungen kennenzulernen und im schulischen Umfeld den Dialog über religiös-weltanschauliche Grenzen hinaus zu erproben. Religions- und Weltanschauungsunterricht unterstützt die Integration von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft. Er hilft, Vorurteile abzubauen und Religionsmündigkeit zu erlangen, wie es auch das Grundgesetz (GG) vorsieht. Erst eine fachlich fundierte Auseinandersetzung macht einen sachkundigen Dialog zu Religion und Weltanschauung möglich und trägt letztlich zum Schulfrieden bei.

Die Kirchen sind bereit, an der inhaltlichen und personellen Ausgestaltung eines solchen Schulfaches aktiv mitzuwirken und mit Senat und Abgeordnetenhaus bei der Schaffung der notwendigen gesetzlichen Grundlagen zusammenzuarbeiten. Dabei ist eine Lösung anzustreben, die den Bestand des neuen Wahlpflichtfachs langfristig sichert und die Interessen der Schülerinnen und Schüler und der Lehrkräfte im Blick hat. Die mit dem in der Sekundarstufe weiterhin bestehenden Lehrfach Ethik bestehende fruchtbare Kooperation soll dabei fortgesetzt werden.

Beschluss der Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Berlin vom 2. März 2024.