Beschluss

Wir distanzieren uns von Extremismus und menschenverachtenden Ideologien

Mit Sorge sehen wir die zunehmende Spaltung unserer Gesellschaft und die wachsende Unfähigkeit zur gemäßigten Auseinandersetzung und friedlichen Zusammenarbeit. Extremistische Äußerungen und Gewalttaten, vor denen kein Christ sein Auge verschließen darf, nehmen in unserem Land zu. Insbesondere die rechtsextremistischen Morde der vergangenen Jahre erschüttern uns zutiefst.

Wir distanzieren uns von jeder Form der Gewalt und von menschenverachtender Ideologie. Wir distanzieren uns von religiösem und politischem Extremismus, unabhängig ob von rechts oder links. Wir tolerieren keine Gewalt, keine Aufrufe zur Gewalt und keine Herabwürdigung oder Diskriminierung von Menschen, aus welchen Gründen auch immer.

Nächstenliebe und die Anerkennung jedes Menschen als Geschöpf nach Gottes Ebenbild sind Grundlage unseres Handelns. Als Christen erkennen wir an, dass alle Menschen „dieselbe Natur und denselben Ursprung haben" (Gaudium et spes, 29).

Wir rufen alle Menschen auf sich nicht vom Hass leiten zu lassen, einander mit Achtung und Respekt zu begegnen sowie Wege der Versöhnung und des friedfertigen Miteinanders zu suchen.

Insbesondere unsere christlichen Geschwister die in Parteien, Vereinen oder sonstigen Gruppen aktiv sind, die ganz oder in Teilen extremistisches Gedankengut verbreiten oder diesem den Boden bereiten rufen wir auf, diese zu verlassen und auf den christlichen Weg der Nächstenliebe zurückzukehren.

Extremistisches Gedankengut ist mit der Mitarbeit in Gremien der Kirche oder mit einem Leben in der Nachfolge Christi nicht vereinbar.

 

Beschlossen von der Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Berlin am 12. September 2020 in Berlin.