Warum fasten Sie? Es kann ganz unterschiedliche Gründe geben: Die Einen fasten, um lästige Pfunde loszuwerden oder weil es zum Lifestyle gehört. Die Anderen fasten aus ihrem Glauben heraus und um innerlich frei zu werden. Es gibt also viele gute Gründe, sich persönlich durch Fasten spirituell oder gesundheitlich auf den Weg zu machen. Kann man neben dem persönlichen Fasten auch für und mit anderen fasten? Seit einigen Jahren gibt es die Initiative „Klimafasten“, an der sich seit diesem Jahr auch der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin beteiligt. Und Sie können mitmachen. Was aber ist „Klimafasten“? Darunter ist der bewusste Verzicht auf das zu verstehen, was unsere Erde in ein Treibhaus verwandelt und das Leben von Millionen von Menschen beispielsweise in Bangladesch bedroht. Es gibt viele Möglichkeiten etwas für den Klimaschutz zu tun: Öfter mal das Auto stehen lassen und andere Verkehrsmittel nutzen, regional einkaufen beispielweise bei Obst und Gemüse, die Heizung in wenig benutzten Räumen auf 16°C bis 18°C reduzieren, das Smartphone weglegen und direkt mit anderen Menschen reden und vieles mehr. Damit ist ein Beitrag möglich, die mit unserem Lebensstil verbundene Übernutzung der natürlichen Ressourcen etwas zu reduzieren. Denn wie schreibt Papst Franziskus in der Enzyklika Laudato Si: „Viele wissen, dass der gegenwärtige Fortschritt und die bloße Häufung von Gegenständen und Vergnügen nicht ausreichen, um dem menschlichen Herzen Sinn zu verleihen und Freude zu schenken, doch sie fühlen sich nicht fähig, auf das zu verzichten, was der Markt ihnen bietet.“ Ich habe mir vorgenommen, wieder öfter das Fahrrad zu benutzen – nicht nur bei schönem Wetter. Damit tue ich etwas für mich und für den Erhalt der Schöpfung. Ich hoffe, meine Enkel werden das anerkennen, wenn sie mich einmal fragen, was ich damals gegen den Klimawandel und für die Schöpfung getan habe. Wenn Sie mehr über Klimafasten erfahren wollen, finden Sie dies unter www.klimafasten.de.
Dr. Wolfgang Plehn
Vorsitzender des Sachausschusses Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung des Diözesanrates im Erzbistum Berlin
Erschienen im Tag des Herrn10.3.2019 als Kolumne Auf ein Wort!