Zum „Tag der Diakonin“ am 29. April 2020 erneuert der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin die Forderung nach der Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen. Gerade Frauen wirken diakonisch in der katholischen Kirche, ihnen sollte dieses Sakrament nicht vorenthalten werden.
Dr. Karlies Abmeier, Mitglied im Vorstand des Diözesanrats, erklärte aus diesem Anlass: „Die Kirche lässt ein großes Potential ungenutzt, wenn sie darauf verzichtet, Frauen mit ihren Fähigkeiten, Begabungen und Perspektiven durch eine Weihe zu stärken und ihnen damit die ihnen gebührende Anerkennung zukommen zu lassen. Für mich geht es dabei auch um Glaubwürdigkeit und Zukunftsfähigkeit.“
Der Diözesanrat sieht im Synodalen Weg eine erneute Chance, bei der Öffnung des Diakonats für Frauen voranzukommen und wünscht sich einen konstruktiven Austausch zu dieser Frage. Bernd Streich, Vorsitzender des Diözesanrats, sieht sich durch den Brief von Papst Franziskus an das pilgernde Volk in Deutschland darin bestärkt, auch in dieser Frage weiterzugehen, um „Freude am Evangelium wieder zu gewinnen.“ Bereits das Diözesane Pastoralforum im Erzbistum Berlin (1998–2000) hat sich mit diesem Thema beschäftigt. Seit 2018 ist der Diözesanrat Mitglied im "Netzwerk Diakonat der Frau".
Um den Diskurs über den Diakonat für die Frau zu bereichern, hat der Diözesanrat das Gespräch mit P. Max Cappabianca OP gesucht. Der Dominikaner und Studierendenpfarrer wünscht sich eine stärkere Diskussion über eine „vernünftige, traditions- und schriftgemäße Theologie des kirchlichen Amtes.“ Er macht deutlich, dass allein „das Traditionsargument nicht stark genug ist“, um sich gegen den Diakonat für die Frau zu positionieren. Das gesamte Interview ist online einsehbar.