Meldung

Gott hört die, die ihn lobpreisen.

Zum bevorstehenden Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadan hat der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin an 50 muslimische Adressatinnen und Adressaten Segenswünsche übermittelt. Das vom Vorsitzenden des Diözesanrates, Bernd Streich, und der Vorsitzenden der zuständigen Arbeitsgruppe „Christlich-Islamische Begegnung“, Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick, unterzeichnete Schreiben hat folgenden Wortlaut:

 

 Gott hört die, die ihn lobpreisen.
„Wie Weihrauch steige mein Gebet zu Dir auf.“ (Psalm 141,2)

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe muslimische Freundinnen und Freunde,

in diesem Jahr teilen wir als christliche und muslimische Gläubige die besondere Erfahrung einer „Fastenzeit unter Coronabedingungen“: So wie es um das christliche Osterfest merkwürdig still blieb, so waren auch das beliebte gemeinsame Fastenbrechen mit vielen Gästen und das gemeinschaftliche Gebet in diesen Wochen kaum möglich. Ihre Einladungen zum Iftar, die sich dankenswerterweise in den letzten Jahren immer häufiger bei uns einfanden, haben wir sehr vermisst. Gern erinnern wir uns an die früheren schönen Begegnungen und Gespräche bei Tisch. Und umso herzlicher möchten wir Ihnen zum Ende des Fastenmonats gute Wünsche übermitteln und Ihnen ein gesegnetes Fest wünschen!

Wir hoffen, dass der Ramadan 2020 für Sie trotz allem eine wertvolle Zeit der Besinnung auf das Wesentliche und der inneren Sammlung sein konnte, gerade weil die Gemeinschaft und der gewohnte Verlauf fehlten. Wir fühlen uns Ihnen verbunden, auch zum Fest des Fastenbrechens! Auch wenn unsere Dialogaktivitäten derzeit ruhen, so sollten wir uns auch weiterhin wechselseitig darin bestärken, am Tun des Guten festzuhalten: Denn als Gläubige sind wir nicht zuerst daran erkennbar, wie oft wir auf dem Moscheeteppich oder in der Kirchenbank vor Gott knien. Unser Glaube an Gott erweist sich dann, wenn wir jetzt Rücksicht nehmen auf die Schwachen und Kranken, wenn wir uns solidarisch zeigen, mit denen, die in Nöten und Ängsten leben müssen, sei es in der Familie, der Nachbarschaft, an den Grenzen Europas oder in den Krisenregionen dieser Welt.

Gott gebe uns die Kraft dazu, für andere und füreinander da zu sein. Möge er Ihre und unsere Gebete annehmen und unseren Lobpreis hören.

Eid mubarak!